Prosodie

Prosodie
Pros|o|die auch: Pro|so|die 〈f. 19〉 = Prosodik

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Pro|s|o|die, die; -, -n [lat. prosodia < griech. prosōdi̓a, zu: ōde̅̓, Ode], (selten:) Pro|s|o|dik, die; -, -en:
a) (in der antiken Metrik) Lehre von der Messung der Silben nach Länge u. Tonhöhe;
b) Lehre von den für die Versstruktur bedeutsamen Erscheinungen der Sprache wie Silbenlänge, Betonung o. Ä.
2. (Musik) ausgewogenes Verhältnis zwischen musikalischen u. textlichen Einheiten, von Ton u. Wort.
3. (Sprachwiss.) für die Gliederung der Rede bedeutsame sprachlich-artikulatorische Erscheinungen wie Akzent, Intonation o. Ä.

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Prosodie
 
[griechisch, eigentlich »Zugesang«, »Nebengesang«] die, -/...'di |en, Sprachwissenschaft: in der Antike die Lehre vom Akzent und den Silbenquantitäten, heute eine Hilfsdisziplin der Metrik, die Lehre von den für die Versstruktur konstitutiven Elementen einer Sprache: Quantität, Akzent, Tonhöhe und Wortgrenze. Für die auf dem quantitierenden Versprinzip beruhenden griechischen und lateinischen Verse gelten folgende prosodischen Regeln: 1) Eine Silbe ist naturlang, wenn ihr Vokal lang ist, wobei Diphthonge als lange Vokale gelten. 2) Eine Silbe ist positionslang, wenn ihr Vokal kurz ist, auf diesen aber zwei oder mehr Konsonanten folgen. 3) Eine Silbe ist kurz, wenn ihr Vokal kurz ist und auf diesen nicht mehr als ein Konsonant folgt. 4) Eine Ausnahme bilden Silben mit kurzem Vokal und der Konsonantengruppe »Muta cum liquida« (p/t/k, b/d/g+r/l), die prosodisch unterschiedlich gewertet werden, zum Teil je nach Bedarf kurz oder lang. 5) Eine Silbe, die auf einen langen Vokal endet, wird dann als kurz gewertet, wenn die folgende Silbe mit einem Vokal einsetzt. Dazu kommen Sonderregeln, die v. a. den Hiatus betreffen. - In der auf dem akzentuierenden Versprinzip beruhenden deutschen Metrik treten prosodische Fragen z. B. bei der Übernahme quantitierender Metren in eine akzentuierende Sprache auf.
 

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Pro|so|die, die; -, -n [lat. prosodia < griech. prosōdía, zu: ōde̅́, ↑Ode], (selten:) Pro|so|dik, die; -, -en: 1. (Verslehre) a) (in der antiken Metrik) Lehre von der Messung der Silben nach Länge u. Tonhöhe; b) Lehre von den für die Versstruktur bedeutsamen Erscheinungen der Sprache wie Silbenlänge, Betonung o. Ä. 2. (Musik) ausgewogenes Verhältnis zwischen musikalischen u. textlichen Einheiten, von Ton u. Wort. 3. (Sprachw.) für die Gliederung der Rede bedeutsame sprachlich-artikulatorische Erscheinungen wie Akzent, Intonation, Pausen o. Ä.

Universal-Lexikon. 2012.

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Synonyme:

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